Mangan, Kupfer, Chrom, Selen - Bedeutung von Spurenelementen im Ausdauersport

Mangan

Mangan ist in Verbindung mit Kupfer wichtig für eine normal Knochenstruktur. Mangan ist für die Funktion einer Reihe von Enzymen in den Mitochondrien (den Kraftwerken der Zelle) wichtig. Der Schweiß enthält geringe Mengen an Mangan. Trotzdem wurde bisher noch nicht über ein gehäuftes Auftreten eines Manganmangelzustandes unter Sportlern berichtet.

Empfohlene Aufnahme:
Die empfohlene tägliche Aufnahme von Mangan liegt bei 4 mg. Hauptlieferant ist die pflanzliche Nahrung.

Typische Mangelsymptome:
Mangelsymptome können Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust, aber auch ein verlangsamtes Haarwachstum und ein Pigmentierungsverlust der Haare sein.


Kupfer

Ein Kupfermangel ist in der Normalbevölkerung äußerst selten und auch über ein häufigeres Auftreten unter Sportlern ist bisher nicht berichtet worden.

Typische Mangelsymptome:
Kupfermangel kann zu einer Anämie führen, die nur schwer von einer Eisenmangelanämie zu unterscheiden ist. Ein Mangel geht mit erhöhten Cholesterinwerten einher.

Wechselwirkung mit anderen Mineralstoffen:
Die Kupferresorption wird durch Calcium, Eisen und Zink verschlechtert.

Chrom

Die Chrom-Aufnahme ist allgemein in der Bevölkerung grenzwertig niedrig. Es überrascht daher nicht, dass Ernährungsanalysen bei Leistungssportlern häufig eine zu geringe Aufnahme von Chrom zeigen. Darüber hinaus gilt es als gesichert, dass intensives Training mit einem erhöhten Verlust von Chrom über die Niere einher geht.
Kurzzeitig war Chrom ein Geheimtipp für Bodybuilder. Es sollte das Muskelwachstum durch Krafttraining fördern. Kontrollierte Studien haben diesen Verdacht nicht bestätigen können. Chrom ist u.a. am Glucosestoffwechsel beteiligt. Darin liegt der Grund, warum einige Sportmediziner glauben, der Bedarf bei Ausdauersportlern sei höher als in der Normalbevölkerung. Für einen höheren Bedarf spricht vielleicht folgende Tatsache: nach intensiven Belastungen verlieren Ausdauersportler vermehrt Chrom über den Urin. Auf der anderen Seite gibt es bisher keine überzeugenden Studien, die einen Chrommangel bei Ausdauersportlern festgestellt haben.

Empfohlene Aufnahme:
Die tägliche Chromaufnahme sollte im Bereich von etwa 120 µg/Tag liegen.
Chromreiche Nahrungsmittel sind Vollkornbrote, Nüsse, Pflaumen, Zuckerrübensirup, Käse, Hefe und überraschenderweise: Bier!

Wechselwirkung mit anderen Mineralstoffen:
Ein Zuviel an Chrom kann die Eisen und Zinkaufnahme stören. Umgekehrt kann auch eine langandauernde Eisentherapie oder Zinksubstitution zu einem sekundären Chrommangel führen.

Selen

Ein weiteres Spurenelement mit wichtiger Bedeutung ist Selen. Selen hat antioxidative Eigenschaften ähnlich wie Vitamin C und Vitamin E. Eine besondere Wirkung von Selen ist es, dass es die Toxizität (Giftigkeit) von Schwermetallen beeinflusst. Die regelmäßige Aufnahme scheint einen relativen Schutz vor einer Quecksilbervergiftung zu bieten. Selen hat für die normale Schilddrüsenfunktion eine Bedeutung.

Bisherige Untersuchen geben keinen Hinweis darauf, dass sportliche Aktivität mit einem erhöhten Selenbedarf einher geht.

Empfohlene Aufnahme:
Die empfohlene tägliche Aufnahme liegt für Frauen bei 55 µg und für Männer bei 70 µg. Tagesdosen von mehr als 200 µg können toxisch sein.
Selenreiche Nahrungsmittel sind Fleisch, Eier, Milch und Meeresprodukte. Selenreiche Gemüse sind in Abhängigkeit vom Selengehalt des Bodens: Broccoli, Knoblauch, Pilze und Vollkorngetreideprodukte.
Bei zusätzlicher Tabletteneinnahme sollten nicht mehr als 100 – 150 µg/Tag aufgenommen werden.

Viele Athleten werden an dieser Stelle des Artikels sagen, “hab´ ich ein Glück, ich esse Vollkornbrot, Käse, Gemüse und auch Obst, mir kann nichts passieren“. Bitte überprüft doch einmal, ob ihr wirklich den größten Teil Eurer Energie aus vollwertigen Getreide, frischen Gemüse und Obst gewinnt. Wer dabei feststellt, dass er einen Teil seiner Kalorien aus Schokolade, Keksen und Chips bezieht und der Gemüseanteil häufig aus der Dose stammt, der wird selbst mit einer vollwertigen Hauptmahlzeit am Tag nicht den notwendigen Bedarf an Spurenelementen decken.

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Muskelkrämpfe während des Wettkampfs – welche Rolle spielen Magnesium und Natrium?

 
In der Endphase beim Marathon oder auf der Langdistanz beim Triathlon ein fast gewohntes Bild: Ein Teil der Athleten klagt über Muskelkrämpfe. Besonders häufig betroffen sind die Oberschenkelvorderseite (Quadriceps) und die hintere Oberschenkelmuskulatur (Hamstrings).

Sehr häufig wird als Ursache ein Magnesiumdefizit vermutet. Grundsätzlich können die Muskelkrämpfe aber auch die Folge einer muskulären Überlastung oder eines Flüssigkeitsdefizits sein. Andere Elektrolytverschiebungen, insbesondere Störungen im Natrium-Haushalt, werden ebenfalls als Ursache diskutiert.

In der wissenschaftlichen Literatur sind bisher keine Daten publiziert, die überzeugend einen Zusammenhang zwischen dem Magnesiumstatus und muskulären Krämpfen unter Belastung belegen. Eine Studie an Ultra-Marathonläufern hat sehr detailliert die Veränderungen im Elektrolythaushalt im Verlaufe eines 56-Km-Rennens bei 72 Läufern überprüft (Schwellnus et al. 2004). Wesentliches Ergebnis war, dass zwischen den Athleten, die über Krämpfe klagten und denen, die das Rennen beschwerdefrei beendeten keine Unterschiede in Bezug auf Veränderungen in der Magnesium-Konzentration im Serum dokumentiert werden konnten. Der einzige signifikante Unterschied zwischen beiden Läufergruppen bezog sich auf die Natrium-Serumkonzentration nach dem Wettkampf. Die Autoren der Studie schließen Störungen im Magnesiumstoffwechsel als Ursache für das gehäufte Auftreten von Muskelkrämpfen aus. Hingegen deuten die niedrigen Natrium-Serumkonzentrationen in Verbindung mit den Änderungen im Körpergewicht bei den Läufern mit Muskelkrämpfen darauf hin, dass der Ausgleich der Flüssigkeitsverluste im Wettkampf ohne ausreichende Natriumzufuhr erfolgt ist. Diese Daten bestätigen andere Untersuchungen (Stofan et al. 2005, Horswill et al. 2009), die in einer nicht ausbalancierten Zufuhr von Wasser und Natrium eine wesentliche Ursache für Muskelkrämpfe sehen.

Fazit: Eine Strategie zur Vermeidung von Muskelkrämpfen bei Langstrecken-Wettkämpfen (Marathon, Triathlon-Langdistanz) könnte in einer ausbalancierten Zufuhr von Flüssigkeit und Natrium liegen. Eine unzureichende Zufuhr von Magnesium als Ursache für die Muskelkrämpfe scheint unwahrscheinlich.

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Literatur:
  • Schwellnus MP, Nicol J, Laubscher R, Noakrs TD. Serum electrolyte concentrations and hydration status are not associated with exercise associated muscle cramping (EAMC) in distance runners.Br J Sports Med. 2004; 38: 488-492.
  • Stofan JR, Zachwieja JJ, Horswill CA, Murray R, Anderson SA, Eichner ER. Sweat and sodium losses in NCAA football players: a precursor to heat cramps? Int J Sport Nutr Exerc Metab. 2005 Dec;15(6):641-52.
  • Horswill CA, Stofan JR, Lacambra M, Toriscelli TA, Eichner ER, Murray R. Sodium balance during U. S. football training in the heat: cramp-prone vs. reference players. Int J Sports Med. 2009 Nov;30(11):789-94. Epub 2009 Sep 23.
      

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