Ursache von Muskelkrämpfen unter Hitzebedingungen
Bei Mannschaftssportarten ist es auffällig, dass an Spieltagen mit hohen Schweißverlusten bedingt durch hohe Außentemperaturen oder durch lange Spielzeiten (Verlängerung) immer nur ein Teil der Spieler Muskelkrämpfe entwickelt, während andere Spieler im gleichen Trainingszustand davon verschont bleiben. Eine Untersuchung von Stofan und Mitarbeiter an amerikanischen Footballspielern konnte den Nachweis erbringen, dass sich die Spieler mit Muskelkrämpfen von den übrigen Spielern dadurch unterscheiden, dass ihr Schweiß einen deutlich höheren Natriumchlorid-Anteil aufweist. Die Flüssigkeitsaufnahme und die Schweißrate waren in beiden Gruppen vergleichbar. Der Natriumgehalt des Schweißes lag bei diesen Spielern mehr als doppelt so hoch wie bei den Spielern, die ohne Hitzekrämpfe blieben (54,6 +/- 16,2 vs. 25,3 +/- 10,0 mmol/L). Obwohl beide Gruppen von Spielern während des Spiels Natrium-haltige Getränke erhielten, entwickelte sich bei vielen Spielern zum Ende des Spiels ein akutes Natriumdefizit.
Schlussfolgerung: Bei Spielern, bei denen unter hohen Schweißverlusten besonders oft Muskelkrämpfe auftreten, ist eine ausreichende Versorgung mit Natriumchlorid schon während des Spiels zwingend notwendig. Der Natriumgehalt der Getränke sollte dabei 1000 mg pro Liter nicht unterschreiten.
Literatur:
Stofan JR, Zachwieja JJ, Horswill CA, Murray R, Anderson SA, Eichner ER.
Sweat and sodium losses in NCAA football players: a precursor to heat cramps?
Int J Sport Nutr Exerc Metab. 2005 Dec;15(6):641-52.
Horswill CA, Stofan JR, Lacambra M, Toriscelli TA, Eichner ER, Murray R.
Sodium balance during U. S. football training in the heat: cramp-prone vs. reference players.
Int J Sports Med. 2009 Nov;30(11):789-94. Epub 2009 Sep 23.